Montessori Kinderdorf

Standort Borsigstraße 11 – 13

Telefon 05222/9290106

Unser Team für das Montessori Dorf steht! In jeder Gruppe erwarten Euch drei Fachkräfte sowie ein Praktikant/eine Praktikantin!

1 Ausgangslage

Acht Häuser stehen an der Borsigstraße in Bad Salzuflen in gutem Zustand bereit. Diese Häuser werden von der Stadt Bad Salzuflen zur Verfügung gestellt.

2 Umsetzung

Betrieb ab          01. August 2021

Betreuungskapazität: 4 Gruppen, 80 Kinder (2 Gruppen 3-6, 2 Gruppen 2-6)

Jede Kinderhausgruppe kann „ihr eigenes Kitahaus“ beziehen.

Außerdem steht ein Haus als Bewegungsraum zur Verfügung. Hier wurden ein Großteil der Innenwände entfernt.

Da wir auf eine optimale Betreuung der uns anvertrauten Kinder bedacht sind, haben wir den Personalschlüssel den Gegebenheiten angepasst. Wir tragen den erhöhten Anforderungen der Übergangslösung mit den einzelnen Häusern Rechnung und setzen bewusst mehr Personalstunden ein, als es die Vorgaben vorsehen. Ebenso wird auf den Einsatz von Ergänzungskräften zugunsten von Fachkräften verzichtet.

3 Raumplanung in jedem Kitahaus

In jedem „Kitahaus“ bestehen angemessene Raumgestaltungsmöglichkeiten.

Die kleinen Räumlichkeiten können wahlweise genutzt werden als:

  • Baueckenraum
  • Rollenspielraum
  • Bewegungsraum (Umbau zum Schlafraum, je nach Nutzung)
  • Frühstücksraum oder
  • Montessori-Raum
  • Entdeckungsraum (forschen, experimentieren o.ä.)
  • Leseraum (Umbau zum Schlafraum, je nach Nutzung)

Ein größerer Bereich am Ende des Flurs wird als offener Gruppenraum genutzt, hier ist Platz für Montessorimaterial, weitere Spielmaterialien, Bücher und einen Malbereich.

Es werden jeweils kleine Garderoben im Bereich des jetzigen Hauswirtschaftsraumes eingerichtet.

Es werden kleine Waschräume mit 2 Kindertoiletten im Bereich des jetzigen Badezimmers installiert, mit ausklappbarer Wickelmöglichkeit.

Die Küche wird jeweils übernommen (z.B. zur Vorbereitung des Frühstücks mit den Kindern, zur Verarbeitung von Lebensmitteln, zum Backen und Kochen mit den Kindern).

Zu Beginn werden die Kinder in festen Gruppensettings im jeweiligen Haus gemäß CoronaSchVO betreut. Sobald möglich, sind regelmäßig gegenseitige Besuche der Gruppen in ihren Häusern vorgesehen, damit die Kinder nicht nur im Außengelände gruppenübergreifend in Kontakt kommen.

Die Räumlichkeiten werden, den Bedarfen der unterschiedlichen Gruppenformen (3-6, 2-6) entsprechend, angepasst.

4 Außengelände

Das Außengelände wird umzäunt und kann so großflächig als Spielbereich genutzt werden. Die Obstbäume bleiben stehen und werden in die Naturpädagogik eingebunden.

Noch im Juli wird der Spielplatz komplett fertig gestellt und zum August einsatzbereit sein und auf die Kinder warten. Ein großer beschatteter Sandbereich, Schaukelbereiche, eine Wasser-Matschanlage, ein Bobbycar-Parcours, ein Pony-Hof (aus Holzpferden) sowie eine Bewegungsbaustelle werden Teil des Spielplatzes sein.

5 Pädagogisches Konzept

In unserem pädagogischen Konzept verbinden wir drei zentrale Eckpfeiler:

  • Montessori Pädagogik,
  • Naturpädagogik,
  • Lebensweltorientierung

Wir fördern die Kinder in unserem Kinderhaus nach der pädagogischen Lehre Maria Montessoris.

Die Montessori-Pädagogik betrachtet die gesamte Kindheit (von der Geburt bis hin zum Eintritt ins Erwachsenenalter). Sie orientiert sich an den Bedürfnissen des Kindes und ist ganzheitlich angelegt. Jedes Kind ist „Baumeister seiner selbst“ und strebt nach spontaner Aktivität, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit vom Erwachsenen.

Die Selbstständigkeit der Kinder ist dabei ein ganz zentraler Aspekt, denn nur wenn Kinder die Möglichkeit haben, selbstständig zu werden, sind sie auf die stetig wachsenden Anforderungen im Alltag vorbereitet.

Schwerpunkt Naturpädagogik

  • Naturorte: Garten, Wald, Bauernhof
  • Natur als Ganzes erleben (Prozesse und Lebenszyklen, Jahreszeiten)
  • behutsamer und respektvoller Umgang mit der Natur
  • Beziehung und Verantwortung gegenüber Tier und Natur
  • Natur und Tiere unmittelbar und nicht nur aus Medien erleben.
  • dem Bewegungsdrang der Kinder im Freien gerecht werden
  • Grenzerfahrungen über die eigene körperliche Leistungsfähigkeit machen
  • durch das Herstellen von Spielzeugen mit einfachen (Natur-) Materialien Fantasie, Kreativität und Eigeninitiative entwickeln
  • Stille in einer reizüberfluteten Welt erfahren
  • Selbstbewusstsein stärken / Selbstwirksamkeitsprozesse unterstützen
  • Erfahrungsräume und Gestaltungsräume schaffen, die kindliche Bedürfnisse erfüllen und Stimulierungen in emotionalen, sozialen und motorischen Bereichen zulassen

Die Montessori-Pädagogik lässt sich sehr gut mit dem naturpädagogischen Ansatz verbinden. Beispielsweise in den Bereichen:

  • Umwelterziehung / Kosmische Erziehung
  • Bewegung und Sinneswahrnehmung
  • Handwerkliche, motorische Fähigkeiten
  • Kreatives Spiel
  • Übungen des täglichen Lebens
  • Gesundheitsförderung

Mögliche Kooperationen

Fest vereinbarte Kooperationen ermöglichen es uns, dauerhafte Projekte, ergänzend zu den täglichen Aktivitäten im Bereich Natur, zu realisieren.

Bauernhof: Hof Nacke, Hof Nähler

Natur: Umweltzentrum Heerser Mühle

Wald: Fachdienst Forst und Förster der Stadt Bad Salzuflen

Naturwissenschaftliche Experimente: Monika Fehling (RBG)

Schwerpunkt Lebensweltorientierung

Die Welt verändert sich. Kinder sind heute mit anderen Bedingungen konfrontiert als noch vor zwanzig oder auch nur zehn Jahren. Ihre Lebenswelten und -wirklichkeiten unterscheiden sich stark von den Realitäten früherer Generationen. Die Verbreitung und Bedeutung digitaler Medien für das Alltagsleben, die Belastung von Familien mit zwei berufstätigen Elternteilen, das Tempo, die Hektik und Reizüberflutung unserer Zeit: diese Aspekte werden in unserem Kinderhaus aufgegriffen.

Einerseits schaffen wir einen Schutzraum für die Kinder, insbesondere durch den Schwerpunkt Natur finden sie Möglichkeiten, zur Ruhe zu kommen und sich auf einzelne Dinge zu fokussieren, ohne ständige Ablenkung. Die konzentrative Vertiefung, die ein wesentlicher Bestandteil der Montessori-Pädagogik ist, kann so von den Kindern erreicht werden.

Andererseits negieren wir beispielsweise die Existenz digitaler Medien nicht, sondern üben mit den Kindern einen sinnvollen, zeitlich angemessenen Umgang damit, bringen ihnen aber auch den Wert „analoger Beschäftigung“ und die Bedeutung zeitlicher Grenzen bei der Beschäftigung mit Smartphone oder Tablet nahe.